In den letzten Wochen und Monaten hat wahrscheinlich jeder etwas wohltuende Unterhaltung gebraucht, dass dies für mich eigentlich immer (von Queen´s Gambit und Comunity mal abgesehen) mit Essen zu tun hatte, ist wahrscheinlich klar.

Eines meiner Feel-Good-Unterhaltungen waren die Videos von Erin Jean McDowell bei Food 52 auf Youtube. Sie ist sympatisch, hat einen sehr süßen Hund und erklärt super ausführlich verschiedene Techniken fürs Backen. Auch wenn ich im Zweifelsfall mich immer fürs Kochen entscheiden würde, hat sie definitiv meine Begeisterung fürs Backen neu geweckt.

Ich hab eine simple Apfel-Galette gemacht, da ich unbedingt das Rezept für Erins Rough Puff Pastry (“grober Blätterteig” - auf Englisch klingt sowas dann doch immer besser) ausprobieren wollte. Das ist eine relativ simple Methode um knusprig, blättrigen Teig zu bekommen, die viel umkomplizierter ist als echter Blätterteig. Die Füllung besteht, wie ich es mag ganz schlicht aus Äpfeln (perfekt für die aktuelle Jahreszeit) und wird durch den Kardamom ein bisschen spannender.

Dazu gab es bei mir Creme Fraiche, die ich mit etwas Zitronenzeste und Tonkabohne verrührt habe. Da der Kuchen so blättrig und die Füllung supersaftig ist, haben wir von der Creme aber kaum etwas dazu gegessen.

Der Kuchen lässt sich auch ganz einfach veganisierten, es müssen dabei nur Butter und Milch durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden.

Zutaten:

Teig:

300 g helles Mehl (ich benutze am Liebsten Dinkelmehl Typ 630)
1 TL Salz
225 g kalte Butter (alternativ vegane Margarine mit fester Konsistenz z.B. Alsan)

Füllung:

800 g säuerliche Äpfel (z.B. Boskop; vor dem Schneiden gewogen)
1 Zitrone
3 gehäufte EL heller Rohrzucker (+ ca 2 EL extra)
1 - 2 TL gemahlener Zimt
1/2 TL gemahlener Kardamom
2 -3 EL Milch (oder pflanzliche Milch)

Für den Teig das Mehl in einer großen Schüssel mit dem Salz mischen. Die kalte Butter in ca 1 cm große Würfel schneiden und mit dem Mehl mischen, so dass jeder Würfel von Mehl umgeben ist.
Die Butterwürfel zwischen Daumen und den Finger platt drücken, anschließend alles wieder locker mischen, dass die Butter weiterhin von Mehl umgeben ist.
Nach und nach etwa 75 ml eiskaltes Wasser vorsichtig unter die Mehlmischung heben (eventuell braucht man etwas mehr oder weniger Wasser). Der Teig sollte sich durch kurzes Zusammendrücken zu einem festen Teig verbinden, aber auf keine Fall klebrig werden. Die Butterstücke sollten dabei möglichst ganz bleiben.
Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Mit einem Nudelholz den Teig grob in eine rechteckig Form ca 50 cm dick ausrollen. Vorsichtig den Teig erst der Länge und anschließend der Breite nach in der Mitte halbieren, bis wieder ein kleines, dickeres Rechteck entsteht
Falls die Butter anfängt zu schmelzen muss der Teig für einige Minuten in den Kühlschrank. Ansonsten Punkt 4 wiederholen. Den Teig für etwa 10 Minuten kühl stellen, anschließend Punkt 4 zweimal wiederholen. Insgesammt wird der Teig 4x ausgerollt und gefaltet, sollte dabei aber nie klebrig werden.
Nach dem letzten Falten den Teig zu einer runden Form drücken, in Papier oder Folie einwickeln und für mindesten 1 Stunde kühl stellen.
Den Ofen auf 180°C Ober-und-Unterhitze aufheizen.
Die Äpfel waschen, nach Belieben schälen, der Länge nach vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend in dünne Scheiben schneiden und in einer Schüssel mit Zitronenzeste und Saft von 1/2 - 1 Zitrone, sowie 3 EL Zucker, Zimt und Kardamom mischen.
Den gekühlten Teig zu einem Kreis von ca 30-35 cm ausrollen, dabei muss der Rand nicht glatt und gleichförmig sein. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Die Äpfel in der Mitte verteilen und rundherum ca 5 cm Teig frei lassen.
Den Teig von außen über die Äpfel schlagen, er darf dabei gerne überlappen und Falten schlagen. Den Rand mit etwas Milch bestreichen und die restlichen 2 EL Zucker darüber verteilen.
Die Galette für etwa 30-35 Minuten auf der mittleren Schiene backen, bis der Teig goldbraun und die Äpel gar sind.
Den Kuchen vor dem Anschneiden 10 Minuten auskühlen lassen.